Aufrufe
vor 8 Jahren

Ausgabe 4_2015

  • Text
  • Hund
  • Pepper
  • Tiere
  • Hunde
  • Zeit
  • Dominic
  • Tier
  • Menschen
  • Wohnung
  • Genau
DOGMAGAZIN - Alles rund um den Hund

Dogmagazin_Online_Nov.2015_Layout 1 17.11.2015 20:06 Seite 18 Wenn Besuch kam, wurde Pepper langsam an „das Fremde im Haus“ gewöhnt und jeder hatte sich an die Spielregeln zu halten. Egal wer kam, jeder verstand sofort wie wichtig es war, Pepper langsam an alles zu gewöhnen was er nicht kannte und ihn in Ruhe zu lassen, bis er von alleine kam. Dies war enorm wichtig und notwendig, da die Zeit im Welpenalter in dem ein Hund durch verschiedene Alltagssituationen gefestigt werden kann, bei Pepper ja aufgrund seiner schlechten Haltung dies durch seinem vorherigen Besitzer versäumt wurde. Das kann und darf sicherlich nicht die Lösung sein! Die Geschichte eines „Listenhundes“ und seinem Herrchen! An einem Samstag erhielt ich einen Anruf von einer Tierschützerin mit der Bitte mich doch einmal mit einem jungen Mann und dessen Hund zu treffen. Er hätte mir eine Geschichte zu erzählen, die ihn persönlich betrifft. Man drohte ihm seinen einjährigen Rüden einzuschläfern. Da wurde ich hellhörig und fragte mich, was da wohl los war. Um näheres zu erfahren, musste ich mich also so schnell wie möglich mit ihm treffen und mir ein Bild machen. Als ich die beiden, Dominic und Pepper (Name von der Redaktion geändert), dann gesehen habe, wusste ich sofort weshalb es hier Probleme gab. Dominic und Pepper sind ein „Klischee“ und passen genau in das gängige Bild vom „Kampfhund und seinem Herrchen“. Mir war klar, dass die Beiden kein leichtes Leben haben. In der über zwei Stunde langen Unterhaltung erschien mir der Hund in der ganzen Zeit, alles andere als „bösartig“. Pepper kam als neun Monate alter Rüde aus einem Tierschutzprojekt zu Dominic, der sich seiner annahm. Da der Hund bis dahin nur Grausamkeit in Form von Schlägen, Missachtung und Demütigung erlebt hatte, beschloss Domenic alles erstmal ganz langsam angehen zu lassen um den Hund ein positives Menschenbild zu vermitteln. Pepper durfte in Begleitung von Dominic und seiner 86 jährigen Großmutter vorerst im Garten an einer zehn Meter langen Leine seine Umgebung erkunden. Nach und nach wurde der Hund immer zutraulicher und lernte schnell. Nach und nach ging es immer weiter bergauf. Ob groß oder klein, jung oder alt, jeder der die Regeln beherzigte und respektierte, durfte einen verschmusten jungen Hund erleben, der gerne mal kuschelt oder einem mit überschwänglichen Nassattacken durch seine Hundezunge abbusselt. Und es stimmt, nachdem Pepper bei meinem Besuch aufgetaut ist, merkte man gleich wie lustig, verspielt und neugierig er ist und trotzdem seinem Herrchen keine Sekunde von der Seite weicht. Eine richtige Männerfreundschaft, wenn man die Beiden sieht. Ich fragte mich natürlich was ist passiert, dass der Hund jetzt sterben sollte? Auch eine Nachbarin und Bekannte von Dominics Oma, hatte Pepper so kennen gelernt. Eines Tages jedoch passierte dann das Unglück. Die alte Dame ging durch den Hintereingang im Garten zum Haus, wo Pepper an seiner Leine im Garten spielte. Da kein Besuch angekündigt war, richtete Dominic schnell das Futter für den Hund in der Küche her. Plötzlich vernahm er ein lautes Geschrei und rannte sofort in den Garten. Die Nachbarin lag am Boden und Pepper stand daneben. Er half der Dame auf und erkundigte sich nach ihrem Befinden und wollte wissen was passiert war. Die Nachbarin erklärte ihm, dass sie gestürzt sei, als Pepper sie zur Begrüßung angesprungen hatte. Sie blutete am Handrücken und Dominic schaute sich die Wunde an um gegebenenfalls Erstversorgung zu leisten. Vorsichtshalber jedoch ging sie noch zum ortsansässigen Hausarzt. Obwohl die Wunde am Handrücken als langer „Riss“ ohne weitere Verletzungen zu sehen war, sah sich der Arzt veranlasst eine Anzeige gegen Dominic und Pepper zu machen, da er der Meinung war, dass der Hund zugebissen hätte. Wahrscheinlicher ist es jedoch, dass Pepper als er die Dame angesprungen hatte, mit seinen Krallen am Handrücken verletzt hatte. Die Nachbarin widerholte zudem mehrmals, dass es ihre eigenen Schuld war und nicht die Schuld des Hundes. Es half nichts. Aufgrund der Anzeige des Arztes musste Dominic bei der Polizei vorstellig werden. Er tat dies mit Pepper gemeinsam und aufgrund der Stellungnahme der Polizei an die Staatsanwaltschaft, wurde dann das Verfahren eingestellt.

Dogmagazin_Online_Nov.2015_Layout 1 17.11.2015 20:06 Seite 19 Nach etwa zwei Wochen kam dann jedoch von der Behörde ein Schreiben mit der Aufforderung, dem ortsansässigen Amtstierarzt vorstellig zu werden um einen Hundetest durchzuführen. Auch dieser Auflage kam das Herrchen mit seinem Hund, pünktlich nach. Das Gespräch stellte sich, laut Dominic, jedoch als ziemlich einseitig dar, denn just in dem Moment als Herrchen und Hund den Raum betraten, wurden sie auch gleich vom Amtstierarzt angefahren, weshalb der Hund keinen Maulkorb trägt. Da Pepper sich jedoch anständig und brav benahm, sah Dominic natürlich keinen Anlass seinem sowieso ängstlichen Hund einen Maulkorb anzulegen. Der Amtstierarzt forderte dies jedoch vehement ein und Pepper bekam einen Maulkorb verpasst. Der Hund war natürlich nicht begeistert und versuchte sich mit der Pfote den Maulkorb runterzureißen. Ständig rieb er mit der Schnauze am Hosenbein von Dominic, ansonsten lag er brav bei seinem Herrchen am Boden oder tat seinen Kopf auf dessen Schoß. In dem eher kurzen Gespräch ließ der Amtstierarzt, Dominic lautstark wissen, dass „ er die Nase voll habe, von den ganzen Samaritern, die sich missratene Hunde holen und er sich dann damit auseinandersetzen muss “. „Zudem“, fügte er hinzu, dass er versichern kann, dass dieser Hund wieder beißt! Als Dominic darauf erwiderte, dass der Hund nicht gebissen hat und das Verfahren von der Staatsanwaltschaft eingestellt wurde, erwiderte der Amtstierarzt schreienderweise , „dass er das besser weiß und Dominic aufpassen soll, dass er Pepper nicht einschläfern lässt“. Die Gerichte sind im zudem egal, er ist da um die Menschen zu schützen, außerdem hätten 90% der Bewohner in der Nachbarschaft Angst vor diesem Hund. Aber das kommt davon, wenn sich „Kriminelle Subjekte“ solche Hunde zulegen und zu Kampfmaschinen machen. Da hier reden keinen Sinn machte, verabschiedete sich Dominic und fuhr nach Hause. Wenig später erfolgte ein Schreiben der Gemeinde in dem es heißt: „Aufgrund eines Vorfalles wurden für den Hund folgende Auflagen angeordnet“: Im Garten sowie grundsätzlich außerhalb der Wohnung muss der Hund einen Maulkorb tragen und ist an der kurzen Leine zu halten. Nachdem mir Dominic das erzählt hatte, übergab er mir zwei Briefe. Den einen von der Gemeinde, sowie ein Attest von einer unabhängigen Tierärztin, die Pepper begutachtet hat. Da aufgrund des laufenden Verfahrens wir diesen Brief nicht veröffentlichen möchten, zeigen wir nur einen Auszug aus der Beurteilung der Tierärztin: Der Hund zeigte sich zurückhaltend aber in keiner Weise aggressiv. Es war jedoch zu keiner Zeit mit einer aggressiven Handlung zu rechnen, wenn man den Hund nicht bedrängte. Der Besitzer hat den Hund sehr gut unter Kontrolle und führt ihn immer an der Leine. In Anbetracht dessen, dass Pepper unter widrigsten Umständen seine Welpenzeit verbringen musste, geschlagen und schließlich beschlagnahmt wurde, hat der Hund bereits größtes Vertrauen zu Herrn X, der ihn erst seit 3 Monaten hält. Meine Empfehlung: Weiteres Training, das Herr X sehr erfolgreich mit Pepper bereits durchführt. Leinenpflicht wird empfohlen, aber kein Maulkorbzwang, da Herr X sehr achtsam mit seinem Hund umgeht und Personen bereits durch die Leinenführung nicht gefährdet sind. Nach all dem was ich gelesen habe und wie sich Dominic und Pepper mir gegenüber in den zwei Stunden gaben, kommt mir der Verdacht, dass es hier nicht um den Hund sondern um eine Antipartie gegen den Besitzer geht. Das Leben von Pepper war, bevor er beschlagnahmt und zu Dominic gebracht wurde nicht einen Tag schön. Ein kleiner Welpe, der vom ersten Tag an nur geschlagen, getreten, misshandelt und eingesperrt wurde und trotzdem ist er so neugierig auf seine Umgebung und liebt es mit seinem Herrchen oder der 86jährigen Großmutter zu kuscheln. Auch wenn Dominic nicht in das Bild einer idyllischen Berglandschaft passt, macht er alles was nur möglich ist für seinen Hund Pepper, damit der ein schönes u. glückliches Hundeleben führen kann. Da ich mich für unsere „Listenhunde“ stark mache, werden wir, sobald das Verfahren abgeschlossen ist, die ganze Geschichte von Dominic und Pepper veröffentlichen. Dann können Sie sich, liebe Leser ein Bild machen, wie leicht man in eine Schublade geschoben wird und der Hund dadurch der Leittragende ist. Dies geht dann möglicherweise soweit, dass der Amtstierarzt vom Bezirk die Tötung des Hundes in Erwägung zieht. Das kann und darf sicherlich nicht die Lösung sein! Interview/Artikel: Redaktion Dogmagazin

Ein Überblick

BESUCHEN SIE UNS

Adresse:
Gewerbepark 1 a
83088 Kiefersfelden
Mail: info@werbegraphic.de
Telefon: +49 8033 979 31 06
Mobil: +49 151 46 36 02 04

Datenschutz - Impressum

Adresse: Gewerbepark 1 A, 83088 Kiefersfelden, Mail: info@werbegraphic.de