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Ausgabe 4_2015

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lifeandbusiness_online_november_Layout 1 09.11.2015 21:37 Seite 10 Eine Pilgerreise zu den 88 Tempeln von Shikoku Eine wahre Erlebnisgeschichte von Ossi Stock Weiß gekleidete Pilger (Ohenro) mit Strohhut (Kasa) und Stab (Kongozue) sind in Shikoku ein alltägliches Bild. Sie besuchen die 88 Tempel des Kobo Daishi. Jeden dieser Tempel als Wanderer zu besuchen dauert etwa 45 Tage und es gilt, die ca. 1200 km Wegstrecke, teilweise tief in den rauen Bergen, fast endlos, entlang der Küste, aber auch vorbei an sandigen Stränden und felsigen Buchten, durch Felder und Hügel, Dörfer und Städte zurückzulegen. Die Shikoku-Pilgerreise vermittelt tiefes, religiöses Naturerleben und wird heutzutage immer öfter auch wieder zu Fuß begangen. Manche legen diese Wanderung auch in Teilabschnitten zurück, um diese letztendlich zu einem Gesamten zusammenzufügen. Ossi Stock hat diese Reise schon einige Male unternommen. Teilweise zu Fuß, mit Pilgern im Autobus und auch im Mietauto gemeinsam mit der Familie. In seinem Buch erzählt er von den Eindrücken seiner Pilgertouren, wo er zuletzt in 34 Tagen zu Fuß alle 88 Tempel besucht hat und gibt nützliche Tipps für Wanderer die sich ebenfalls auf die Reise machen möchten. Es ist noch immer der 19. März und langsam wird es spät und wir werden müde. So frage ich das freundliche Mädchen, das soeben das Schriftzeichen in mein Pilgerbuch gepinselt hat, ob wir im Gelände des Tempels übernachten dürfen. Kein Feuer machen, sagt man uns, dann wäre es ok. Wir schlagen unser Zelt das erste Mal auf und wählen einen Platz unter den Bäumen. Nach kurzem Suchen finden wir Glücklichen ein Udon (Nudel) Lokal, ganz in der Nähe und sind einfach dankbar für den schönen Start unserer Pilgerreise. Heißer Sake rundet den Abend ab, und nachdem wir gestaunt haben, wie der Koch mit dem Gartenschlauch den Küchenboden einfach ausspritzt, gehen wir zurück zum Tempel. Die WC-Anlage im Tempelgelände ist ideal für uns, und nach einer kurzen Abendtoilette geht es ab ins Zelt und in den Schlafsack. Es ist kalt geworden, um die 1 – 2° Grad, und Werner sollte diese Nacht nicht so schnell vergessen. Er friert sehr und ist mit dem Schlafsack nicht gut beraten worden. Auch sind die Unterlegmatten zu schmal und zu schwer. Wir müssen uns sehr schnell etwas einfallen lassen. Am Morgen krabbeln wir steif aus dem Zelt. Zu zweit ist es schon ziemlich eng mit den Rucksäcken. Ja, der Boden ist sehr, sehr kalt, und Werner hat so gefroren, dass er sich in der Nacht alles angezogen hat, was möglich war. Ich hatte Gott sei Dank von meinen letzten Pilgerreisen doch einiges gelernt, und mir war wohlig warm mit Unterhose und T-Shirt in meinem Schlafsack. Aber damit unsere Reise nicht aufhört, bevor Sie richtig begonnen hat, einigten wir uns, die nächste Nacht in einer Pilger-Unterkunft (Minschuko) zu verbringen, und auch ich werde mir bei Gelegenheit noch eine simple Aluunterlegmatte besorgen. Tag 2 am 20.03.2007, 31,5 km, Gehzeit: ca. 9 Std., Tempel 3 – 10, Wetter schön. Vom 3. Tempel gehen wir bis zum 10. Tempel, ja fast erreichen wir noch den 11. Tempel an diesem Tag. Es sind sehr viele und jeder Besuch als Pilger nimmt ca. 15 – 20 Minuten in Anspruch. Wir sind topfit und voll motiviert, aber nach acht Stunden fangen wir schon an zu überlegen, wo wir heute wohl übernachten sollen. Nach dem 10. Tempel, der etwas höher liegt, quert man das ganze Tal Richtung 11. Tempel und kommt dann in eine kleine „Stadt“. Da uns eine junge Frau hilft (ihr Papa ist Pilgerbusfahrer), finden wir ein kleine Hotel mit tollen jungen Chefleuten, die gut und gerne Englisch sprechen und noch am Abend mit uns ganz simple Alu Iso-Matten kaufen fahren – einfach toll, diese Gastfreundschaft. So freuen wir uns auf den nächsten Tag, der wie ich schon weiß, die ersten Berge bringt. Unserer Rucksäcke wiegen ca. 20 – 24 Kg und sind sehr schwer, zu schwer wie wir bald feststellen werden. Shikoku ist Japans viertgrößte Insel. Für Liebhaber der gesunden japanischen Küche finden sich neben all den Köstlichkeiten zusätzliche kulinarische Gaumenfreuden in allen vier Distrikten. Unter anderem ist Tokushima und Kagawa berühmt für die hervorragenden Nudelsuppen (Sanuki Udon) und Kochi verwöhnt mit Katsuo Sashimi. Die Orangen aus Kochi und die Erdbeeren aus Ehime sind in ganz Japan bekannt. In seinem Buch „Eine Pilgerreise zu den 88 Tempen von Shikoku“, beginnt die Reise mit Vorbereitung und Geleitworte von Kobun Fujimoto und Hanshi 10. DAN Nobuo Ichikawa sowie von Ossi Stock selbst. Wir beginnen mit unserer Erzählung bei Tag 1 somit auch von Tempel 1. Tag 1 am 19.03.2007, 4 km, Gehzeit: ca. 2 Std. Tempel 1 – 2, Temperatur ca. 8 Grad, Ankunft: Saka. Obwohl fast alle geradeaus schauen, komme ich immer leicht ins Gespräch, und zum wiederholten Mal erkläre ich, dass wir nicht aus Australien kommen, sondern aus Austria-Österreich. Dieses kleine Miss- verständnis sollte mich auch die ganze Reise begleiten, und später konnte ich es sogar in japanisch erklären. Am ersten Tempel kaufe ich noch meine fehlenden Pilgerausrüstungsgegenstände, wie Räucherstäbchen und Kerzen. Bei meinem Gebet am Hondo (Haupttempel) und Daishido (Nebentempel) konzentriere ich meine Wünsche. Alles ist mir noch von meinen letzten Reisen sehr vertraut, und ich fühle mich wohl. Mit Zelt und Schlafsack sind wir ungebunden und gehen einfach los, in den späten Nachmittag hinein. Tempel 2 und 3 sind bald erreicht; Werner beobachtet meine Rituale genau und begleitet mich diesesmal auf den ersten Teil meiner Reise angenehm unaufällig. 10 Tag 3 am 21.03.2007, 24,5 km, Gehzeit: ca. 9 ½ Std., Tempel 11 - 12, Temperatur: 12° Grad Nach dieser Nacht sind wir endgültig aklimatisiert und starten voller Tatendrang um 9 Uhr in Richtung 11. Tempel, der bald erreicht ist. Vom berühmten Jetlag spüre ich nichts. Wie wir schon am Vorabend bemerkt haben, muss wohl ein Fest geplant sein; es wurden schon vor dem 10. Tempel gestern überall Stände aufgebaut, und heute war es so weit. Viele Menschen strömten in den 11. Tempel. Alle möglichen Leckereien wurden angeboten. Es ist eine schöne, stimmungsvolle Atmosphäre, und wir lassen uns Zeit. Der Pilgerweg führt rückseitig aus dem Tempelareal hinaus, und es geht sofort heftig über unzählige Stufen bergauf. Schon jetzt höre ich auf zu zählen. Ich kenne keinen Weg, wo so schnell Höhenmeter gemacht werden und der so direkt nach oben führt. Später – nach den ersten intensiven Regenfällen versteht man, warum alles mit Treppen und Stufen befestigt wurde. Schon nach kurzer Zeit werden wir aber mit einer großartigen Aussicht belohnt. Dieser Streckenabschnitt ist allen Ohenro gut in Erinnerung, geht es doch über mehrere Höhenrücken stetig bergab und bergauf bis zum 12. Tempel. Nach dem 12. Tempel wandern wir noch 10 km ins Tal abwärts, wo wir an einem Fluss übernachten. Es ist schon dunkel, als wir das Zelt im Schein der Stirnlampen aufbauen. Eine Sandbank scheint uns geeignet, und nach unserem Bad in dem eiskalten Fluss geht es ab in den Schlafsack. Die feuchte Luft in der Nähe des Flusses macht alles noch kälter. Ein wunderschöner Zeltplatz an einem romantischen Fluss. Achtung: Kein Geschäft, keine Unterkunft ist in der Nähe. Jause und Getränke müssen mitgenommen werden!

lifeandbusiness_online_november_Layout 1 09.11.2015 21:37 Seite 11 Tag 4 am 22.03.2007, 24,5 km, Gehzeit: ca. 8 Std., Tempel 13 - 17, Temperatur: 10 - 12° Grad Um 6 Uhr wird es langsam hell um diese Jahreszeit (jeden Monat eine halbe Stunde früher), und nachdem alles gepackt ist, geht es um 7 Uhr los, zuerst noch 3 Stunden Tal auswärts und dann immer den Pilgerhinweispfeilen folgend über eine Brücke. Es geht weiter durch ein Tal, 3 Stunden leicht aufwärts bis zu einem willkommenen Halt bei einem kleinen Geschäft. (Ideal zum Einkaufen und WC gehen). Es sind nur noch 3 km bis zum 13. Tempel, der nach der Pause schnell erreicht ist. Die kleinen Geschäfte entlang der Strecke sind eine große Hilfe, und man kann dort fast alles kaufen: vom Nähzeug bis zum Handschuh. Lawson, Convenience Store (sprich Kombinien), Yamasaki und wie sie alle heißen. Die nächsten Tempel sind nur einige Kilometer entfernt, und nach dem 17. Tempel führt uns der Pilgerweg durch eine Stadt. Das Hotel Sunshine, in dem wir übernachten, liegt fast an der Pilgerroute. Das Ofuro (heißes Bad) genieße ich sehr, und auch ein Sushi-Lokal ist in der Nähe. Erholung ist für morgen wichtig, geht es doch zum 20. Tempel wieder hinauf in die Berge. Tag 5 am 23.03.2007, 32,5 km, Gehzeit: ca. . 9 ½ Std., Tempel 18 - 20, Temperatur: 12° Grad Nach einer erholsamen Nacht im Hotel führt der Weg durch die Stadt und durch Vororte zum 18. Tempel. Es ist unbedingt notwendig, den Pilgerhinweispfeilen zu folgen – immer! – sonst ist es fast nicht möglich – außer mit großem Aufwand wieder auf den Weg zurückzufinden. Am 19. Tempel treffen wir eine Frau aus Holland, die ebenso wie ein Australier aufgegeben hat. Leider konnten sie sich nicht zurechtfinden, auch der Kompass nützte ihnen nichts. Der direkte Weg zum 20. Tempel oben am Berg verlangt uns ziemlich viel ab, und knapp vor 17 Uhr schaffen wir es noch, die Eintragung ins Pilgerbuch zu bekommen. Wir erhalten eine Wasserflasche als Osettai (mit Pilgergeschenken kann man sich an dem frommen Werk beteiligen) und den Hinweis auf eine nahe Holzhütte als Übernachtungsmöglichkeit. Die Kraniche erzählen uns stumm die Geschichte des Tempels. Die Bäume sind Urbaumbestand, der die Feuersbrünste der Kriege glücklich überlebt hat. Noch 2 km steil bergab Richtung 21. Tempel; es wird schon dunkel, als wir den Holzschuppen finden, der sich als optimaler Übernachtungsplatz anbietet. Der Tag war anstrengend, und ich empfehle unbedingt Essen und Getränke mitzunehmen. Es fängt an, stark zu regnen. In unserem Schuppen lassen wir uns das Essen schmecken. Wir haben es in dem kleinen, urigen Geschäft bei den alten Leuten am Anstieg zum 20. Tempel gekauft. Werner hat nie erzählt, dass er so schnarcht. Wie es weitergeht bis zum 88. Tempel können Sie in dem Buch von Ossi Stock lesen. Mein Lesetipp für alle Pilger-, Weitwanderer und Tagebuchleser! PS: Es geht spannend weiter! Erhältlich ist dieses spannende Buch entweder im Buchhandel oder direkt bei Sport Ossi in Kramsach. Termin: 13.11.2015 von 18 Uhr - ca. 20 Uhr Wo: Kramsach, Wittberg 48 48, Fam. Stock Wir freuen uns über deine Anmeldung per Mail bis Montag, den 09.11.15 um 12 Uhr sehr! Die Teilnehmerzahl ist auf 6 Personen begrenzt. Anmeldung nach buchungseingang. Mitbringen: Kochschürze und Schreibzeut. Der Preis beträgt inkl. aller Materialien € 49,- pro Person inkl. 20% MwSt. Anschließend lasst uns das selbst gemachte genießen. Natürlich gibt es genug Sushi-Varianten ohne Fisch und Fleisch! Dewa mata! Bis bald Masako Stock-Fujimoto Anmeldung unter: shihanmasako@aon.at, 0664-2330321 (Ossi) 11

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