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Ausgabe 2_2015

DOGMAGAZIN - Alles rund um den Hund

Soweit war meine Hündin

Soweit war meine Hündin bei fast 40 Grad Hitze im Wasser zum Trinken und Abkühlen ihrer Pfoten und Körper. ….dieses Schild steht am Hödenauer See in Kiefersfelden. Will heißen:“ Geh nicht mit dem Hunde baden„! Der Hödenauer See, ein kleiner, fast romantisch anmutender Naturbadesee, liegt idyllisch am Fuße des Kaisergebirges zwischen Kiefersfelden und Oberaudorf. Ein paar Sonnenanbeter hier, ein paar da und an einem stressigen Bürotag eine schöne Alternative, um in der Mittagspause einen gemütlichen Spaziergang mit dem Hund zu machen. Meine Hündin und ich beschlossen also genau dies zu tun und die Natur ein wenig zu genießen. Vorausgesetzt die Liegewiese und der See sind nicht gerade voll mit Badegästen. Natürlich muss hier von Seiten der Hundebesitzer Rücksicht genommen werden. Nun ist es so, das bei den derzeitigen Temperaturen auch Tiere Durst empfinden und sich nach einem Schluck Wasser verzehren. So auch meine Hündin. Am See gibt es eine kleine versteckte Einbuchtung mit „pfotentiefem“ Wasserpegel und ich erlaubte ihr, selbstverständlich angeleint, etwas zu trinken. Um an die Erfrischung zu gelangen, musste sie sich jedoch knöcheltief ins Wasser wagen. Es ist klar, dass es bei dem Hunde-Badeverbot natürlich auch darum geht, die Menschen nicht zu belästigen oder um Enten und andere Wassertiere in ihrem Lebensbereich nicht zu stören. Das hatten wir berücksichtigt. Es war herrlich, ruhig und entspannend. Plötzlich schrillte ein wütender Schrei durch die Natur, ein paar Enten flogen in die Lüfte und suchten das Weite. Zutiefst erschrocken versuchte ich den Lärm zu orten. Etwa 20 Meter vom Ufer entfernt, mitten im Wasser, erkannte ich einen hochroten, schwimmenden Kopf, dessen Gesicht zu einer Grimasse verzogen war und aus dessen Mund eine fast schon aggressive Stimme irgendwelche Worte in meine Richtung formte. Besorgter Bürger der ich bin, versuchte ich den Kopf zu beruhigen und sagte:“ bleiben sie ganz ruhig, versuchen sie den Mund nicht so weit zu öffnen, denn sonst verschlucken Sie sich noch. Ich überlegte, sollte ich meinen Hund schicken, der trotz Badeverbot Schwimmhilfe leisten könnte?“ Doch das hatte sich schnell erledigt, den just in dem Moment erkannte ich, der Kopf hatteeinen gut funktionierenden Körper der nun mit koordinierten Schwimmbewegungen auf mich zielte und schrie:

“Hier dürfen keine Hunde ins Wasser,“ können Sie nicht lesen? „Das ist verboten“! Mittlerweile wurden auch die wenigen anderen Badegäste auf das Geschehen aufmerksam. Der Kopf erkannte wohl, dass man alleine gegen so eine Unverschämtheit, die mein Hund sich hier erlaubt hat, nicht ankommt und deshalb die Öffentlichkeit zur Verstär- kung gerufen werden musste. Der Effekt: „Es interessierte niemanden“. Ganz im Gegenteil, einige Badegäste ergriffen sogar Partei für mich und meine Hündin und erklärten: „Der Hund trinkt ja bloß, der ist ja nur ein Stück angeleint im Wasser, was regen Sie sich den hier auf?“. Damit war das Thema für mich und meine Hündin vorerst erledigt und wir machten uns auf den Rückweg, wollten wir doch niemanden stören. Gestärkt durch die Solidarität der Hundefreunde fuhr ich also frohen Mutes zurück ins Büro. Am nächsten Tag, ging ich wieder mit meiner Hündin dort spazieren. Es war ein anstrengender Tag der schon mies startete, also suchten wir etwas Erholung. Wieder war nicht viel los am See und meine Hündin wollte etwas trinken, also besuchten wir selbige Stelle wie am Tag zuvor. Voller neuer Kraft und relaxt durch die schöne kleine Auszeit gingen wir wieder zurück zum Auto. Doch da hörte ich auch schon wieder diese eindringliche Stimme vom Tag zuvor. „Können Sie nicht lesen“, Hunde dürfen hier nicht ins Wasser!“ Just war die Erholung vorbei und mein Tag, der sowieso absolut bescheiden anfing erlebte gerade einen weiteres Highlight und schien den Pokal für „Heute ist ein Scheißtag“ zu gewinnen. „Ich antwortete, Nein! ich kann nicht lesen, aber danke, dass Sie es mir vorgelesen haben“. Nicht korrekt, klar, aber ich hoffte inständig das ich mit dieser Ausrede einer unendlichen Diskussion auswei- chen konnte, zu der ich mich heute nicht bereit fühlte. Die Hoffnung ist jedoch ein launisches Kind und ließ mich im Stich. Auf mich allein gestellt musste ich mich nun mit dem roten Kopf von gestern, der dem Körper einer Dame mit furchtbarer Stimme gehörte auseinandersetzen. Sie schimpfte auf mich ein. Da ich gut erzogen bin, blieb ich erstmal ruhig und ließ sie weiterschimpfen. Manchmal brauchen die Menschen einfach nur ein Ventil um Druck abzulassen und dann geht es ihnen besser. Dieser Druck war allerdings wohl schon zum Bersten gespannt und das Ventil drohte zu explodieren. Denn nun behauptete die Dame auf einmal, ich hätte meine Hündin in die Wiese einen Haufen machen lassen. Jetzt reichte es auch mir. Ich teilte dieser Dame mit, dass ich mich zwar nicht korrekt verhalten habe, indem ich das Schild nicht so beachtete wie es dem Schild zusteht, aber einfach zu behaupten, das sich mein Hund mit einem großen Geschäft auf der Wiese entleerte stimme nicht. Mein Hund ist ein Weibchen und die setz en sich nun mal auch zum Pippi machen hin. Zudem umfasst mein Hundeensemble zu allen Jahreszeiten eine Tasche mit „Hundekacktüten“, die bei einem „Häufchen“ zum Einsatz kommen“. Selbstverständlich zeigte ich ihr diese. Es war hoffnungslos, die verbale Auseinandersetzung erreichte ihren Höhepunkt, ich war gestresst, meine Hündin hatte schon wieder Durst und ich wünschte mir den Kopf ins Wasser zurück. Gedanken sind frei und während ich mit Hasstiraden bombardiert wurde, drückte ich in meiner Fantasie den Kopf unter Wasser. Ich sehnte mich nach Ruhe... Anscheinend hatte ich letzteres „ laut gedacht“, denn der schreiende Monolog endete ganz plötzlich. Die Dame wurde blass, verstummte und ging eiligen Schrittes davon. Nun soll mein Erlebnis natürlich nicht zur Grundsatzdiskussion über das Bade- verbot von Hunden werden und es begründet sich sicherlich auch auf dem Argument der Hygiene. Die Angst, der Hund würde sich wo er geht und steht, im schlimmsten Falle noch im Wasser selbst erleichtern mag in den Köpfen vieler Badegäste herumschwirren, jedoch stehen da die Selbigen manchmal in nichts nach. Ja sogar die lieben Entlein, die schwimmen nicht nur im See….! Darüber will ich gar nicht nachdenken. Bei den heißen Temperaturen wollen wir jedoch alle etwas Abkühlung, aber vor allem bekommen wir Durst. Trinken ist wichtig auch für unsere Tierwelt, also frage ich: „Könnt ma net a bissl zam rucka und gemeinsam den Sommer genießen“? In diesem Sinne weiterhin ein friedliches Zusammenleben am Hödenauer See. Ihre Redaktion vom Dogmagazin! Senden Sie uns Ihre Geschichte und Erlebnisse mit Ihrem Hund! info@dogmagazin.com

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